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NACHBILDER zeigt die Re-emotionalisierung bisher unerschlossener anonymer Alltagsfotografien aus dem „Archiv der verwaisten Bilder“. Die verborgenen Potentiale in den bisher vernachlässigten Bildern werden entdeckt, bedacht, ausgewertet und transformiert. Bild, Zeit und Psyche durchdringen sich in diesem Transformationsprozess, – der Abbilder zu Denkbildern werden lässt.

 

„Ich gebe viel Licht auf die fotografischen Artefakte, mache Doppelbelichtungen etc., aber da ich mich im digitalen Prozess befinde, schwärzen die Bilder nicht nach. Nein – die verschütteten Wirklichkeitsausschnitte fangen, so angereichert, an zu strahlen und erzählen von den Wirklichkeiten dieser Welt.“ (E.M.|Mai 2020)

 

Was wir in Elmar Mauchs Ausstellungen und Künstlerbüchern sehen können,ist nur ein kleiner Ausschnitt aus seiner umfänglichen langjährigen behutsamen wie beharrlichen Bildarbeit, die, wie er schön formuliert, sich einer „Geschichtsschreibung von unten“ verschreibt und gewissermaßen eine bereits bestehende fortschreibt. bzw. an diese anknüpft. Denn der Bildarbeiter ist eben auch ein Bildbearbeiter. Elmar Mauch belässt die Bilder keineswegs in der Gestalt, in der er sie vorfindet, sondern greift in sie ein, um das, was sie transportieren, aufzugreifen und wieder in Umlauf zu bringen.

aus: Dekalog für künstlerische Bildforscher – Elmar Mauchs Arbeit am Bild
Bernd Stiegler, in: ders. Photographische Portraits, Wilhelm Fink Verlag 2015