Anti-Archiv | Bild und Krieg | Texte

Es ist der in Dortmund lebende Künstler Elmar Mauch, der mit seiner Intervention „Trauriges Jubiläum“ der Ausstellung einen übergeordneten ästhetischen Sinn gibt und ihre verschiedenen Aspekte gleichsam wie durch ein Brennglas der Erinnerung bündelt. In einem kabinettartigen Raum versammelt er kleine Objekte, Bilder und Fotografien und stellt eine private, fast intim anmutende Atmosphäre her. Die großformatigen Fotografien zeigen die typischen Motive aus dem Krieg: Soldaten, zerstörte Landschaften, Lazarettszenen. Mauch verfremdet diese Fotos jedoch durch sparsame Eingriffe wie Doppelbelichtungen oder extreme Vergrößerungen und ergänzt die Bilder durch Texte oder einzelne Worte, die in ihrer epigrammhaften Kürze eine Quintessenz des Krieges formulieren: „Sein oder Nichtsein – welcher Wahnsinn – Nichtsein“.

Aus der Rezension von Oliver Class in den Stuttgarter Nachrichten: Als der Tod vom Himmel kam, 01. Januar 2015