Im „Archiv der verwaisten Bilder“ sind Kategorisierung und thematische Sortierung, Folge und Notwendigkeit des Digitalisierungsvorgangs.
Die digitale Kategorisierung ist ein Hilfsmittel um den Überblick über die große Anzahl der gescannten Bilder (zur Zeit 28 000) bewahren zu können. Ein Großteil der neu hinzugekommenen Fotografien wird gescannt, mit Titel, bzw. Verschlagwortung versehen und in den in Frage kommenden Kategorien (es können mehrere sein) abgespeichert.
Die Erfassung in Kategorien ist als Zwischenschritt zu verstehen. Denn wichtiger noch als das Sichern ist das Freilegen der in den Bildern verborgenen kulturellen und gesellschaftlichen Versatzstücke. Mittels digitaler, anti-archivarischer Techniken und experimenteller gestalterisch-künstlerischer Methoden werden die verwaisten Bilder re-emotionalisiert und neue Narrative und Denkmöglichkeiten geschaffen. Die Ergebnisse dieses künstlerischen Transformationsprozesses sind im Anti-Archiv und unter Künstlerbücher zu finden.
Von den insgesamt etwa 800 Kategorien des „Archiv der verwaisten Bilder“ sind hier nur eine kleine Auswahl versammelt. Beim Anklicken werden jeweils zwei Beispielbilder pro Kategorie gezeigt.
Anmerkung: Aus diesem für die Präsentation auf der Homepage gefundenen Bildtypus hat sich in der Zwischenzeit die Werkgruppe „Anthropologischen Besonderheiten“ entwickelt, eine bildgewordene (Selbst-)Darstellung des analogen Zeitalters. Diese umfasst inzwischen 250 titellose, nummerierte Diptychen, die wie unter einem Brennglas menschliche Aktivitäten, Selbstdarstellungen, anthropologische Konstanten und Verhaltensweisen im Angesicht einer Fotokamera zeigen. Eine Arbeit wie geschaffen für den Oberrieder Stollen.